Dezember. Letzte Läufe. Letzte Worte.

Der Dezember, das possierliche Monatchen, bot einen ganzen Blumenstrauß an sporthinderlichen Einflüssen!

Erster einschränkender Faktor war die Zeit. Als im Einzelhandel Beschäftigter ist der Dezember immer wieder ein Wonnemonat, zumindest bezogen auf berufliche Aspekte. Das die Freizeit da schon gern mal ein wenig auf der Strecke bleibt liegt in der Natur des Weihnachtsgeschäftes, weshalb ich den letzten Monat des Jahres traditionell zur konditionellen Konsolidierung nutze.
Was für ein Satz. Holla.

Zweiter und tatsächlich unmöglich zu ignorierender Faktor: meine jährliche Erkältung! Pünktlich Mitte Dezember: fetter Kopfschmerz, volle Nase, kratzender Hals. Das ganze Programm also. Auch egal, lieber jetzt als mitten im Trainingsplan für Hamburg.

Dritter und ebenfalls unmöglich zu ignorierender Faktor: die Achillessehne! Besonders viel Liebe und Achtsamkeit verlangt sie von mir, und all das gebe ich ihr. Wenig Laufsport (grummel…), viel exzentrisches Treppen-Dehnen (nervig…), mittlerweile weiß ich ja, wie´s geht.
Und eine wirklich, wirklich gute Nachricht ist, dass mein erster Achilles-Test-Lauf am 01.12. ohne merkliche Komplikationen bewältigt wurde. Ein gelungenes Comeback, welches jetzt nicht zu viel Übermut hervorrufen darf! Laufen möchte erst achtsam wieder geübt werden.


Dass mir auch ohne die geliebte Freiluft-Betätigung ein gewisser sportlicher Spielraum blieb lag zum einen an der effektiven Nutzung der minimalen Freizeit und zum anderen an den schier unbegrenzten Möglichkeiten der Alternativen zum Laufsport.
Die bringen zwar nicht unbedingt das gleiche Maß an Freude und Entspannung wie eine zügig gelaufene Frischluft-Stunde, aber immerhin: man bewegt sich und rettet seine Grundlagenausdauer in die kommende Saison.
Das hoffe ich zumindest.

Und da Hoffen und Harren so manchen zum Narren hält tue ich etwas für die Ausdauer: quasi im Vorbeilaufen erfinde ich eine brandneue Biathlon-Variante – die Crosstrainer-Lauf-Kombination!
Die sieht so aus, dass ich mich 2 entspannte Stunde auf dem Crosstrainer abarbeite, anschließend in Windeseile in die Outdoor-Klamotten wechsle und noch eine Achillessehnen-Reha-Runde drehe.
So komme ich auf immerhin zweieinhalb bis drei Stunden Ausdauersport am Stück, eine geradezu phantastische Alternative zu achillesbedingt unlaufbaren Laaaang-Läufen.
Und so sah es aus, mit knapp 7 Minuten Pinkel-/Klamottenwechselpause (ja, ich muss noch etwas üben…):

 

Ja, sicher, es werden andere Muskelgruppen beansprucht als beim „echten“ Laufsport, und ja, laufen trainiert man nur mit laufen, aber der Grundlagenausdauer ist´s wahrscheinlich völlig wumpe, wie ich sie trainiere. Hauptsache laaaang und am Stück und ohne Essen zwischendurch.
Nunja, in spätestens 2 Monaten werde ich wissen, ob´s gereicht hat. Dann befinde ich mich in die Tiefen des Marathon-Trainingsplans. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden…

Einen wichtigen Effekt hat diese Variante des Freestyle-Biathlons allerdings: meine Achillessehne wird nach und nach besser, sicher auch, weil ich sie läuferisch zwar schone, aber dennoch dosiert belaste.

Und so kam es, dass ich in der vorletzten Dezemberwoche zum ersten Mal seit Oktober wieder mehr dem Freiluft-Laufsport fröhnen konnte, ohne meine Achillessehne zu strafen. 3 Mal trieb es mich hinaus, es war geradezu göttlich.
Und es hatte die absolut wünschenswerten Folge, dass ich auf diese Art zumindest ein paar Kilometer zur kmSpiel-Relegation der besten Comm der ganzen Welt (mindestens) beitragen konnte.

Ein wunderbares Ereignis, also die Relegation (die unsere G+-Comm direkt aus Liga 6 in Liga 4 katapultierte), aber natürlich auch das Laufen an sich… Nach dem Zwangsentzug der letzten zweieinhalb Monate ist das nicht nur körperlich wahres Freudenfeuerwerk, auch mein Geist war froh, endlich wieder frische Luft genießen zu dürfen.

Dezember

Ein zwar etwas „laufarmer“ und dennoch „fleißiger“ Dezember…


 

„Das Jahresende ist kein Ende und kein Anfang, sondern ein Weiterleben mit der Weisheit, die uns die Erfahrung gelehrt hat.“ (Harold Glen Borlan)

Viele schauen im Dezember noch einmal auf das ganze Jahr zurück, ich schaue das ganze Jahr auf das ganze Jahr zurück. Das ist der unbestreitbare Vorteil eines eigenen Blog´s, hier kann man jederzeit alles nachlesen! Das erspart umfangreiche Jahresrückblicke. 😉
Einen kleinen letzten Blick wage ich dennoch auf das vergangene Jahr 2014:

1.) ich habe alle, wirklich ALLE gesteckten Ziele erreicht. Das, liebe Leserinnen und Leser, ist keineswegs selbstverständlich, schließlich müssen da (neben der eigenen Willenskraft…) auch alle äußeren und inneren Faktoren passen. Sie taten es! 🙂

2.) ich habe mir meinen Domain-Namen (erlaufen) verdient.
Mein erster Marathon ever war ein geradezu episches Erlebnis!

3.) 165 Stunden, 12 Minuten und 10 Sekunden habe ich in Laufschuhen an der frischen Luft verbracht. 1.727 Kilometer habe ich dabei zurückgelegt, das sind fast 600 Kilometer (!) mehr als im letzten Jahr!

Weiter, schneller, länger: wenn das so weitergeht...

Die Lauf-Übersicht — Weiter, schneller, länger: wenn das so weitergeht…

4.) 6 Wettkämpfe insgesamt habe ich bestritten: 4 mal 10-Kilometer-Läufe (okay, 2 davon als „private“ Leistungstests, aber -hey!- gelaufen ist gelaufen! ;-)), 2 Halbmarathone, 1 Vollmarathon. War alles toll. Irgendwie.

5.) ich habe knapp 30 Stunden auf dem Crosstrainer zugebracht und fast 2 Tage ununterbrochen die Rumpfstabilität gestärkt. Das nur am Rande. Und als Ergänzung. 😉

Das soll hier erstmal genügen, jetzt schaue ich nach vorn. Dazu fällt der erste Blick nach oben auf diese Seite und was ist dort zu sehen? Noch 4 Monate bis zum nächsten Mal zweiundvierzig Kilometer. In Hamburg. Als „Marathom„. Davor noch ein Halbmarathon in Berlin…
Es gibt viel zu laufen, packen wir es an!

Euch allen einen Guten Rutsch ins Neue Jahr, vielen Dank für eure treue lesende und kommentierende Begleitung, wir lesen uns im nächsten Jahr wieder. Versprochen 🙂

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2 Antworten zu Dezember. Letzte Läufe. Letzte Worte.

  1. AvatarOliver sagt:

    Schön, dass der Achilles wieder in den Griff kommt. Alle Ziele eines Jahres zu erreichen ist tatsächlich keine Selbstverständlichkeit. Glückwunsch dazu!

    • ThomasThomas sagt:

      Vielen Dank, lieber Oliver!
      Das mit der Zielerreichung ist ja tatsächlich so eine Sache. Da kann so einiges dazwischen kommen. Ich bin jedenfalls sehr glücklich, das Achilles bis NACH meinem letzten Jahresziel gewartet hat… 🙂

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