WetLauf (noch 12 Wochen :-)…)

Wetlauf_01

Ich. Mittwochabend. In Funktionskleidung

„Haltet ein! Das heißt ‚WettLauf‘ „, ruft eine kleine Gruppe wohlmeinender Linguisten, und ich lächele weise zurück und antworte: „Ihr sprecht klug! Dennoch handelt es sich hier um eine gewollte Verbindung aus dem Angelsächsischen mit dem Deutschen.
Im Übrigen lasse ich mich durch euch nicht in meiner künstlerischen Freiheit beschränken.“ Anschließend kleide ich mich funktionsgerecht, schlüpfe in meine Trainingswerkzeuge und enteile den Rechtsanwälten der Sprache, hinaus ins feucht-fröhliche Regenwetter. Ihr lest also richtig, diese Woche war quasi ein kompletter FeuchtLauf, außerdem könnt ihr erstmals an einer Steffny-gerechten Trainingsgestaltung teilhaben!
Aber der Reihe nach…


1.) Montag, 07.01., Lustiges WasserSpiel (=FahrtSpiel)

Das schöne bei dieser Trainingsform ist: totale Laufanarchie! Mal schnell, mal langsam, mal ganz schnell, mal länger mittelschnell -wie mir eben gerade so ist. Das ist auch das grundsätzliche Prinzip eines Fahrtspiels (kommt von Fartlek) und ein guter Einstieg ins spätere Tempotraining.
Hui, wie das flutscht! Meine Brooks Flow-Schuhe haben zwar nicht den allerbesten Grip auf feuchtem Untergrund (es regnet etwas), aber nach den 10 Minuten Einlaufen habe ich mich daran gewöhnt. (Das Schuh-Thema, dankbare Diskussionsgrundlage um läuferische Auftritts-Philosophie, werde ich bestimmt später noch einmal aufarbeiten…). Nun beginnt der anarchische Laufspaß: ich jage aus Freude an der Anstrengung mal los wie ein Verrückter. Fröhlich auf und ab hüpft die Pace-Kurve, einträchtig vereinigt mit der HF-Kurve. So solls sein.

Am Ende, nach den 5 Minuten Auslauf, geht´s mir so richtig gut. Schön, mal wieder richtig Gas (nicht im Sinne von Fart aus dem Englischen…) gegeben zu haben!
Und hier das Ergebnis (brutto inkl. Ein-/Auslauf auf meiner Kilometer-Sammelseite Endomondo):

 

…und netto (reiner Tempo-Teil ohne Ein- / Auslauf):

 

 

2.) Mittwoch, 09.01., Segel-Törn (=Tempo-Dauerlauf)

Wasser von oben, Wasser von unten. Sowie von vorn. Manchmal auch von hinten.
Dies ist möglicherweise ein Triathlon-Training, Abteilung „Schwimmen“. Bei Rückenwind komme ich mir vor wie ein Segelboot. Die Kunst dabei: möglichst das (verhältnismäßig hohe) Tempo halten. Funktioniert bei Rückenwind super, leider kann ich aber nicht nur Rückenwind haben. Die anderen 50% Strecke lächelt mir der Wind fies ins Gesicht, der Regen verhindert die Schweißbildung, und die Pace von 5:20 zu halten gestaltet sich als echte Herausforderung.
Dennoch – anstrengend aber läuferisch toll. Beim Auslauf laufen diesmal auch meine Schuhe aus, bei der Regenmenge kein Wunder… Zumindest temperaturtechnisch ist´s passend, bei 5° kann man sich gut an Tempotrainings wagen. Das wird nächste Woche bestimmt schwieriger (bis unmöglich), da aus gesundheitlichen Aspekten bei Minusgraden davon abzuraten ist. Aber- so habe ich erstmal einen trainerischen Anfang gemacht!

 

…und netto:

 

3.) Freitag, 11.01., Schleichfahrt (Langer langsamer Dauerlauf)

Normalerweise ist das meine Lieblingseinheit. Heute irgendwie nicht. Es regnet zwar nicht, dafür ist es zu kalt, stattdessen fallen ein paar Schneeflocken. Die Pfützen unterwegs lassen mich zum Unterwasserläufer werden. Trotzdem läuft´s heute — unangenehmer. Meine Pace von 6:50 gibt mir mein virtueller Laufpartner in meinem FR 305 vor, in den ich vorher meinen 14-km-Kurs eingespeist habe.
Dieser führt mich und meine Trailschuhe (Asics GelTrail Lahar, GoreTex ist DOCH was wert!) über schlammige, schlüpfrige Strecken und Felder bis in unseren nahegelegenen Wald und zurück. An der wunderschönen Strecke liegt´s jedenfalls nicht, dass heute konditionell der Wurm drin ist. Dennoch bewältige ich die gut 14 Kilometer, interessanterweise sogar im angestrebten HF-Bereich (GA1), das hätte ich nicht gedacht, so anstrengend, wie sich das heute anfühlte. Diese 14 km heute sind mein Einstieg in die kommenden länger werdenden Einheiten, die ich dann bis an die HM-Distanz ausweiten möchte.
Mein bisher längster Lauf lag übrigens bei 16,7 Kilometer, den werde ich dann wohl im Laufe dieses Trainingszyklus übertreffen. Da freue ich mich schon drauf!

Und hier ging´s lang:

 

 

 

So, das war sie nun also, die erste „echte“ Trainingswoche. 32 Kilometer in 3 Stunden 19 Minuten ist für meine Ambitionen zur Zeit angemessen, schließlich steht bei mir der Spaß vor dem Ergebnis. Immer dienstags und donnerstags absolviere ich ein umfangreiches jeweils gut einstündiges Krafttraining für BauchBeinePoRücken im Rahmen meiner Physiotherapie, und das soll als sportliche Betätigung erstmal genügen.
Wir lesen uns dann nächste Woche wieder, wenn es heißt „The winter returns“!

Mit feuchtem Händedruck verabschiedet sich
Thomas

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2 Antworten zu WetLauf (noch 12 Wochen :-)…)

  1. Hallo Thomas. Du wirst es kaum glauben, aber beim Kartoffelschälen habe ich gerade gedacht: „Thomas scheint krank. Er meldet sich gar nicht“
    Und nun das. Prima. Willkommen in der Folterabteilung Herrn Steffnys 😉
    Ich starte am 05.03. mit Ziel in 10 Wochen Marathon 3:30 in Kassel
    Super geschrieben. Viel Erfolg bei deinem Training. Schaffst du locker. Nur dran bleiben
    Gruß Peter

    • Ich? Krank??? Ach, komm. ICH doch nicht… 😉 Wieso eigentlich beim Kartoffelschälen? DIE Assoziationskette würde mich mal interessieren!
      Nee, mir ist nur das „tägliche“ Schreiben zu viel, ich habe am Wochenende mehr Zeit (und kreative Muse), deshalb werde ich das Format der „Wochenberichte“ auch so beibehalten.

      Freue mich über deinen Motivations-Anschub und gebe dir gleiches sehr gern zurück. Mögest du Kassel in 3:29 bewältigen!!! 🙂

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