LeerLauf (nur noch 4 Wochen!)

Das ist sie, die letzte „fette“ Trainingswoche vor dem ersten Wettkampf und auch die umfangreichste in der Gesamtkilometerleistung. Und– es ist alles dabei, was das Läuferherz begehrt! Flotte Tempo-Einheiten und der titelgebende Lalala. Die Woche beginnt am Montag, um Herrn Steffny gerecht zu werden mal direkt mit 2.000-Meter-Intervallen. Und- wo bliebe die Herausforderung, wenn ich mich nicht steigere?
In diesem Falle hänge ich einfach noch ein viertes Stückchen Zweitausendmeter hinten dran. Heidewitzka, ist das aber anstrengend heute! Bereits nach dem zweiten Intervall hängt mir die Zunge aus´m Hals, mein Verstand will nicht noch mal das gleiche. Da aber mein Körper (außer den typischen Schnelligkeitssymptomen) sonst brav mitmacht verordne ich meinem Geiste Ruhe. Hilfreich ist der Umstand, dass mir beim dritten Segment ein weiterer Sportsmann begegnet. Ich bin zwar Intervallbedingt schneller, aber dennoch: geteiltes Leid ist halbes Leid. Sagt mein Verstand. Ein weiteres Intervall später bin ich fertig. Auch mit dem Training. Puh, war ganz schön anstrengend heute. Gefühlt allerdings eher mental als körperlich. Ganz zu trennen ist das allerdings nicht… Stolz bin ich dennoch, das Tempo sauber gehalten zu haben!

Die pure Intervallfreude:

Mittwoch ist Tempodauerlauftag. Und zur Belohnung gibt´s heute einen Bonuskilometer. Macht dann 9 Kilometer mit einer max. Durchschnittspace von fünffünfzehn. Steffny empfiehlt da eher eine Herzfrequenz von , aber das ist mir zu –untempomäßig. Los geht´s!

 Am Ende sind´s 5:10 auf den Kilometer. Beachtlich, beachtlich! Interessant bei dieser ganzen Pace-Kiste ist allerdings immer wieder, dass ich mir nicht vorstellen kann, NOCH länger mit dieser Geschwindigkeit laufen zu können. Alles eine Frage des Schweinehundes, und wie mentale Überwindung funktioniert, das zeigt der Freitag.


Leerlauf_01Dies ist ein Salatteller. Mit etwas Balsamico-Dressing und lecker gebratenen Hähnchenfilet-Streifen in Champignon-Stückchen. Aus laufspezifischer Sicht birgt er 2 Vor- und einen Nachteil. Vorteil Nummer 1: perfekte Ernährung, weg vom Fastfood, trotzdem schön Eiweiß. Vorteil Nummer 2: gute Möglichkeit, falls man abnehmen möchte, die Kalorienbilanz Richtung Bauchverringerung zu frisieren. Der Nachteil: wenig Kohlenhydrate (und damit auch ein geringes Energie-Potential für Ausdauersport).
Da ja nun ein Training die wunderbare Möglichkeit bietet, fernab jeder Leistungsorientierung ein paar lustige Experimente zu wagen, stellt dieser Salatteller meine Hauptmahlzeit am Donnerstag dar. Ziel: möglichst wenig Kohlenhydrate zuführen um dann am Freitag mal so richtig den letzten Kohlenhydrate-Schnipsel aus meinen Speichern rauszukitzeln. Quasi „CarboDEloading“, das Gegenteil von dem, was man so üblicherweise vor größeren Laufveranstaltungen mit seinem Körper anstellt.

Dazu starte ich wie in der letzten Woche zur Anti-Thomas-Zeit, also vor dem Frühstück. Das ganze wird dann ein (energietechnischer) Leerlauf, so mein Plan. Er funktioniert hervorragend! Sehr zu meinem mentalen Leidwesen, jedenfalls. Alles ist gut, abgesehen vom allgemeinen Wetterzustand (böser, kalter Wind und grauer Himmel. Wie immer, eben…), zumindest so ungefähr bis Kilometer 16. Dann schwinden die Energiereserven, und zwar schnell.
Jetzt fällt es mir deutlich schwerer, die gleichmäßige Pace aufrecht zu erhalten– verdammt, es fällt mir schwer, irgendeine Pace aufrechtzuerhalten!– und eigentlich will ich nur noch nach hause. O Gott, bis dahin sind´s noch 6 Kilometer. Diese gestalten sich dann als echte mentale Herausforderung. Interessanterweise spielt aber mein Körper mit, klar, ich bin erschöpft, aber so ganz grundsätzlich betrachtet funktioniert alles tadellos! Nur im Kopf – da fühlt es sich an, als läge der Blutzuckerspiegel ungefähr bei minus 5 Prozent. Irgendwie habe ich einen plötzlichen Ehrgeizflash und gebe auf dem letzten Kilometer noch ein finales Mal alles.
Und das ist, erstaunlicherweise, eine ganze Menge, was da in der Endbeschleunigung pacemäßig möglich ist! Danach ist dann aber endgültig finito, und mein erster Überdistanz-Halbmarathon neigt sich seinem verdienten Ende zu. Noch schöner als das Duschen danach ist das sich anschließende Frühstück, und zwar die volle Kohlenhydratbrause!!!Als Fazit gilt festzuhalten: mein Körper geht echt sparsam mit seinen Energievorräten um. Denn unterm Strich war´s ein guter, auch leistungsbilanziell passender Lauf. Und ein tolles Mental-Training noch dazu!


So, Kinners, jetzt wirds langsam ernst: in der kommenden Woche Sonntag steht ein schöner 10-Kilometer-Testwettkampf auf dem Plan, und zwar der Lauf Der Sympathie, die Trainingswoche wird dafür etwas entspannter. Ich allerdings werde langsam GEspannter. Ich beschließe meine Extremsportwoche mit einem lockeren Crosstrainerstündchen, und wir lesen uns nächste Woche wieder…

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