Juli 2015: Rollender Kilometerfresser

307 ziemlich flinke Kilometer im Juli. Und die längste (sportliche „am-Stück-„)Fahrradfahrt aller-aller-ALLER Zeiten.

Na, wer hätte das gedacht?!? Dass ich einmal soo viel Freude am Radfahren haben würde wäre mir im Traum nicht eingefallen!
Vielmehr dachte ich immer, mein Rückendefekt an 2 Bandscheiben würde mir nachhaltig das Radfahren verleiden  – falsch gedacht!

Was daran nun insbesondere erstaunlich ist: sogar ein Rennrad lässt sich mit Lendenwirbelbandscheibenvorfall fahren! Guuut, weiter als 40 Kilometer am Stück habe ich jetzt den Rücken vor dem 31.Juli noch nicht krumm gemacht, aber immerhin eben mehrfache 40 Kilometer am Stück.
In Erwartung schlimmster Rachegelüste seitens meiner malträtierten Rückenregion untenrum stieg ich nach besagter Strecke vom Rad. Doch: abgesehen von merklich eingeschränkter Geh-Fähigkeit wegen unangenehmem und leicht schmerzhaftem Druck an der Stelle, wo die Sonne selten hinscheint, verspürte ich keinerlei negative Wirkung am Steiß!

Fein, dachte ich mir so, hat ja all die phiese Physiotherapie doch was genutzt, und mein lieber Drillseargeant Tim damals im Jahr 2012 an mir ganze Arbeit gemacht.
Wenn sich jetzt, irgendwann, meine anatomischen Problemzonen Knie und Achilles  ähnlich konsequent bessern habe ich wirklich reelle Hoffnung auf eine Rückkehr zu meiner Kerntugend, dem Laufen. Bis dahin, so befürchte ich, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen.
Und die vertreibe ich mir zum Beispiel mit Fahrrad fahren.


An zwei Tagen pro Woche lasse ich das Auto stehen und fahre die knapp 30 Kilometer mit´m Radl.
Allerdings nur einweg (nach Feierabend), da an meinem Arbeitsplatz keine Dusche zur Verfügung steht. Und durchgeschwitzt nach einer spritzigen Radtour zu arbeiten – pfui bäh,- garantiert nicht!

Also geht´s früh mit der Bahn zur Arbeit und abends mit dem Rad heim. Spart Benzin, schafft Muskeln, verbrennt Kalorien und trainiert die Trittfrequenz. Selbst mit zahlreichen Ampel-Stoppern komme ich schon auf über 92 U/min!
Ach, ich liebe mein neues Fahrrad.

Den ersten Langstrecken-Test (welcher natürlich passionierten Rennrad-Fahrern lediglich ein müdes Lächeln ins Gesicht zaubern dürfte…) absolvierte ich am 31. Juli.
Gute 55 Kilometer verbrachte ich (fast) am Stück im Sattel. Deshalb „fast“, weil ich eine 2-minütige Trink- und Pinkelpause nach gut 20 Kilometern einlegte.

Insgesamt knapp 2 1/2 Stunden rollte ich durch´s schöne Land Brandenburg (was immerhin ungefähr 23 km/h im Schnitt sind. Für untrainiert gefällt mir das schon mal ganz gut…) und stellte dabei fest, dass nach 45 Kilometern eine unsauber asphaltierte Strasse nicht nur ein wenig unangenehm sein kann.
Mein armer Hintern.
Sonst waren es allerdings verdammt schöne Kilometer. Die Zeit verging deutlich schneller als wenn ich vergleichbar laufen gehe, und meine Grundlagenausdauer wurde ordentlich trainiert. Ist ja auch wichtig, wenn ich, und das ist mein Plan, im Oktober mal wieder einen Halbmarathon laufen möchte. Und hier ist sie, meine 55-Kilometer-Einheit:

Um dieses besagte Ziel „Halbmarathon im Oktober“ zu erreichen bedarf es allerdings einiger Geduld und Nervenstärke.
Und es bedarf einer gewissen Portion Masochismus, denn was Lea, Lotte und Sven mit mir bei meiner Physiotherapie anstellen – halleluja! Aber wenn es hilft: bitteschön! 🙂 Dass gleich 3 verschiedene Physio-Trainer an mir herumwerkeln dürfen hat jetzt nix mit meinem desolaten Zustand zu tun, sondern mehr mit der terminlichen Struktur der Therapie-Praxis.
Da selbige ein vernünftiges ganzheitliches (sport-orientiertes) Konzept verfolgt machen im Grunde auch alle 3 Trainer das Gleich mit mir, ohne dass ich immer von vorne erzählen muss, welche Gemeinheiten der letzte Trainer mit mir veranstaltet hat.

So hat z.B. der liebe und geschätzte Sven geradezu unausprechliche Dinge mit meinem rechten Oberschenkel veranstaltet, was zur Folge hatte, dass meine Knieschmerzen tatsächlich weniger geworden sind aber ich dafür ein paar (leichte) blaue Flecke habe.

Ach, und ich kann euch aus erster Praxiserfahrung ein wundervolles Gerät zur Selbstschmerz-Bereitung ans Herz legen: es heißt Blackroll (ich habe das als ganzes Set mit großer & kleiner Rolle sowie großem & kleinen Ball käuflich erworben).
Ich will da jetzt gar keine Werbung für machen, aber mein Physio Sven hat mir empfohlen, damit meine Muskeln ein wenig zu malträtieren, und -siehe da!- die ersten Erfolge in Form von (leicht) nachlassenden Selbstmassage-Schmerzen stellen sich ein. Ich denke, selbst bei täglicher Anwendung wird es noch eine Weile dauern, bis sich die Wirkung komplett entfaltet.
Soll aber auch gerade für Läufer ein gutes Mittelchen sein, eventuelle Verklebungen oder Verspannungen der Muskulatur wegzurollen. Eine gewisse Portion Masochismus vorausgesetzt…
Meine Achillessehne stänkert immer noch herum, hier ist eine gezielte Therapie schon viiiel schwieriger. Meine Einlagen wirken (noch?) nicht richtig, aber gerade solche Achillessehnen-Dinge sind bisweilen seeehr hartnäckig.
Naja, solange das Fahrradfahren funktioniert und ich zumindest so meine Außenaktivitäten durchführen kann fällt es mir leichter, mich in Geduld zu üben…

Monatsbilanz: zu den Rennrad- und Kraft-Einheiten kommen noch eine Handvoll Physio-Besuche dazu. Fazit: genug Kalorien abgebaut...

Monatsbilanz: zu den Rennrad- und Kraft-Einheiten kommen noch eine Handvoll Physio-Besuche dazu. Fazit: genug Kalorien abgebaut…

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