Meine Achillessehnen schmerzen.
Die Schienbeine sowieso.
Mein Kopf auch, seit 2 Tagen.
Und in der Nacht zum Donnerstag plagen mich fast 2 Stunden lang fiese Magenkrämpfe, gefolgt von mehreren Besuchen der Porzellan-Abteilung.
Und spüre ich da nicht auch ein Kribbeln in der Nase? Mir geht es gar nicht gut.
Und dann darf ich mich noch nicht mal mit einer schönen fordernden Trainingseinheit von meinen körperlichen und mentalen Gebrechen ablenken!
Immer schön die Ruhe genießen, das ist das Motto dieser Woche. Wenn´s nur so einfach wäre! Immerhin darf ich ja zweimal ´raus.
Allerdings: Die beiden „Bitte-Nicht-Einrosten“-Läufe am Dienstag und Donnerstag morgen sind da nicht der großartigen Rede wert, beide sind ebenso oll wie unterfordernd:
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Obwohl: zumindest was die körperlichen Aspekte betrifft sind sie — funktional. Meine Herzfrequenz hält sich in einem phantastischen Bereich und auch anatomische Ausfall-Erscheinungen glänzen durch Nichtvorhandensein.
Doch alles nur in meinem Kopf? Naja, ist ja auch irgendwie kein Wunder. Überall mehren sich die Zeichen bevorstehender Herausforderungen, und mein innerer Friede wird in diesen Tagen auf eine vorletzte mentale Probe gestellt.
Die letzte ist dann der Sonntag-Morgen. Mir ist ganz schlecht.
Dabei habe ich doch nun vermutlich wirklich keinen Grund, mir über meinen grundsätzlichen Zustand Sorgen machen zu müssen.
756 Trainingskilometer in den letzten 14 Wochen können sich ja nicht irren, oder?!?
Aber gut, gegen die Prä-Event-Aufregung können wahrscheinlich auch 1500 Trainingskilometer nix ausrichten, die ist eben einfach da.
Allerdings ist die oben erwähnte Durchfall-Nacht in der Tat eine echte körperliche Unglückssituation, aber bereits im Laufe des Donnerstags bessert sich mein Zustand, zwei Liter Fencheltee mit Anis helfen vermutlich ungemein!
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Am Freitag ist im Bezug auf den Marathon echter Freu-Tag, denn heute heißt es: Startnummer abholen! Selbige erhält man auf der Marathon-Und-Läufer-Messe „Berlin Vital“ am Flughafen Tempelhof, welche auch zum Beispiel vor dem Berliner Halbmarathon zelebriert wird.
Neben einem lustigen Angebot an allerlei sinnlosen und manchmal sogar sinnvollen Läufergadgets kann man sich aber auch anderwertig beglücken lassen, und so habe ich zur Feier des Tages bereits im Vorfeld eine schöne Massage gebucht, die mir meine aufregungsstarren Muskeln hoffentlich etwas auflockern wird.
Mit mir vor Ort ist mein häufiger Laufpartner Andreas, der auch einen Marathon-Startplatz „gewonnen“ hat und nun gemeinsam mit mir an den Start gehen wird. Primäre Aufgabe für ihn als „Profi“ (läuft bereits den fünften Marathon!): mich morgen am Start etwas aufhalten.
Sonst fliege ich vor Aufregung noch los…
Bilder sagen mehr als Worte, hier also ein paar kommentierte Impressionen der Marathon-Messe:
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So, und nun, wo ich alles beisammen habe, da kann es ja endlich wirklich losgehen!
Und so schnüre ich am Samstag Morgen ein letztes Mal meine Marathon-Laufschuhe, meine NewBalance NB 980, und begebe mich auf die finalen gut 4 Kilometer im moderat zügigen GA2-Tempo.
Die kurze und angenehme Einheit veredele ich noch mit insgesamt 5 mal 100 Metern im „All-You-Can-Run“-Modus, um meinen Muskeln zu sagen: Hey, ihr dürft morgen mal so richtig zeigen, was ihr so draufhabt!
Im Anschluss wird natürlich NICHT gedehnt, denn diesmal soll die „Spannung“ in den Muskeln bleiben. Die brauche ich morgen noch.
Die Spannung im Bauch brauche ich eher nicht, aber die lässt sich leider auch nicht wegdehnen.
So genieße ich die Aufregung des letzten Tages meines Lebens ohne Marathon-Erfahrung, stöbere in all den schönen Sachen, die in meinem Marathon-Wäschsack drin sind, lese das Programmheft und lümmele einfach so herum um meine Beinmuskeln zu schonen.
Nur noch 20 Stunden….
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Die letzte Wochenbilanz: Brav an die minimalistischen Vorgaben gehalten fehlt mir nur die letzte Trainingseinheit am Sonntag.
Die hole ich nach.
Versprochen 😉