So ein Monatsrückblick bietet viel Schönes. Erstmal, zum Beispiel, eine gut dreiwöchige Schreibpause. Ist auch mal schön. Es gibt immer mal diese Momente, wo man so gar keinen Bock auf Schreiben hat. Und, hey, ist ja schließlich mein Blog, und wenn ich mal keinen Bock auf Blog habe, lass´ ich´s eben. 🙂 Wenn es allerdings in die Marathon-Vorbereitung geht, so ab Mitte Juni, wird hier wieder in kürzeren Abständen das Lachen, Laufen und Leiden des jungen Marathom dokumentiert werden.
Der April ist ansonsten ein wirklich toller Monat gewesen, das kann ich nicht anders ausdrücken. Und das gilt ganz ausnahmsweise nun nicht nur für die sportliche Ausrichtung sondern auch und vor allem für ein ganz besonderes Ereignis, welches den April mal direkt adelte. Zunächst werfen wir aber einen Blick auf die titelgebenden Ersten Male aus rein läuferischer Sicht.
Dabei fing der April ganz unglaublich –faul an. Eine Woche Komplettsportpause nach dem bewältigten sehr erfolg- und leidensreichen Halbmarathon tat mir aber auch wirklich gut. Ich wusste gar nicht wohin mit der ganzen freien Zeit! Ab Woche zwei ließ ich es dann sportlich „normal“ angehen, inklusive ein bißchen Kraft tanken in der Muckibude.
Der Freestyler-Modus, also so ganz ohne Trainingsplan draußen rumrennen, lässt ein schönes Frei-Schnauze-Laufen zu, was zur Folge hat, dass ich eben zur Zeit einfach so laufe, wie mir der Sinn steht. Und so trug es sich, quasi versehentlich, zu, dass ich meinen längsten Lauf aller Zeiten absolvierte und dabei tatsächlich erstmals die 25-Kilometer-Marke riss.
Jaja, ich weiß, das werde ich in den nächsten zwanzig Wochen öfter mal schreiben, diese Sache mit den immer neuen rekordgelaufenen Distanzen, aber mal ganz ehrlich: das erste Mal ist eben doch etwas ganz besonderes, oder?!? Danach war ich aber sowas von fertig, das könnt ihr mir glauben! Guuut, bei der Pace habe ich es auch ein klein wenig übertrieben, knapp unter 6 Minuten auf den Kilometer ist (für meine derzeitigen Verhältnisse und bei der Laufdistanz) schon recht flott. Aber, hey, es lief einfach gut!
Ich schiebe das mit der Pace jetzt einfach mal auf meine neuen Schuhe, die New Balance NB 980. Das ist mein Neuzugang für die Marathon-Vorbereitung, meine bisherigen Asics Nimbus 13 sind mir doch etwas zu träge, etwas zu „Sofakissen für die Füße“ und zu stark stabilisierend.
Die NB´s sind schicke Treter, die bei gerade mal 4 Millimeter Sprengung (ideal für alle Vor- und Mittelfußläufer!) noch gut genug gedämpft sind, um bei langen Läufen auf Asphalt nicht Schienbein- oder Fußmuskelmordend zu sein. Leichte, schöne, auffällige („Leightweight-Trainer“-)Schuhe, die einen allerdings versehentlich auch mal schneller laufen lassen. Und, vielleicht, länger… 😉 Auf jeden Fall ging es meinen Füßen nach den 25 Kilometern ziemlich gut…
Die Woche des Rekord-Laufes sorgte dann auch gleich für das zweite Erste Mal, nämlich die umfangreichste Laufwoche aller Zeiten (siehe Bild unten)! Und das außerhalb eines regulären Trainings-Zyklus. Ja, Lauf-Anarchie ist schon was feines!
Ansonsten bot der April natürlich, sportlich betrachtet, einen eindrucksvollen Ausblick auf klimatisches Abenteuerland, hier in Form von einigen saftigen Tempo-Einheiten bei über zwanzig Grad. Der Sommer nähert sich mit Riesenschritten, mein Kreislauf muckt trainingstechnisch etwas ´rum. Da kommt man nicht nur ins Schwitzen, was das Durchhaltevermögen „Distanz mit Geschwindigkeit“ betrifft, sondern man kommt auch ordentlich ins —SCHWITZEN! Das kann ja noch was werden, diese Sache mit dem Sommer…
Das dritte Erste Mal hat nun so gar nix mit Laufen zu tun. Obwohl, in gewisser Weise aber mit Ausdauer und Geduld. Naja, und ohne das Laufen hätte ich im Anzug auch nicht so gut ausgesehen, das muss man mal ganz klar festhalten. Sicher, ich sehe BEI WEITEM nicht so gut aus wie meine Braut, aber das ist ja auch nicht erstrebenswert am Tag meiner Hochzeit. Ja, ich habe mich getraut mich zu trauen! (Kalauer funktionieren auch außerhalb der Läuferwelt…)
Und: es war ein wunderschöner Tag. Und: es ist das erste Mal in meinem Leben! Während ich es für unbedingt erstrebenswert halte, die anderen „Ersten Male“ zu wiederholen so gilt das ganz und gar nicht für dieses hier! Das liegt nun keineswegs am Verlaufe dieses echt wundervollen Tages, ganz im Gegenteil.
Ich meine, bei Hochzeiten geht für gewöhnlich ja immer IRGEND ETWAS schief, aber nicht bei unserer! Ein perfekter Tag, vom Wetter über die Trauungs-Zeremonie bis zur Feier auf dem wunderschönen Krongut Bornstedt – da passte wirklich alles!
Dass ich das keineswegs wiederholen möchte liegt vor allem an meiner lieben Partnerin, nun Frau, mit der ich einen echten Glücksgriff getätigt habe! Wir beide sind zwar schon seit 15 Jahren zusammen, dennoch war es für uns an diesem 23. April, dem Tag unserer Trauung, wie frisch verliebt. Ich finde es beeindruckend, nach all den Jahren noch so etwas zu fühlen und fühlen zu dürfen.
Die Hochzeit war für uns beide jetzt so etwas wie das i-Tüpfelchen auf unserer Beziehung, und nun haben wir sogar noch den gleichen Namen. Toll!