Am 27.07., also in knapp zwei Wochen, ist mein nächster Wettkampf. Mit der „Vattenfall City Night“ wartet ein feiner 10-Kilometer-Feierabendlauf auf mich. Natürlich bereite ich mich nach einem phantastischen Trainingsplan präzise und konsequent wie ein Schweizer Uhrwerk auf dieses Ereignis vor….
Theoretisch, jedenfalls. Praktisch – nun ja.
So ein anständiger Trainingsplan ist ja dummerweise nicht in 3 Wochen zu bewältigen, denn – irgendwas ist immer- ich bin ehrlich gesagt erst seit etwas mehr als einer Woche in der Vorbereitung. Was war geschehen? Tja, im Mai erwischte mich eine relativ unschöne Zahn-Situation, die mich antibiotikumgeschwängert in eine zweiwöchige Laufpause schickte, dann war ich gut eine Woche im Höhentrainingslager mit Wanderschuhen, kaum heil zurück überraschte mich meine Nase mit einem sehr eigenen Lauf-Verhalten – wieder eine Woche Couching.
Und so trug es sich zu, dass ich erst seit dem 04. Juli wieder im läuferischen Alltag weile. Mit der logischen Konsequenz, dass ich mit geminderter Erwartungshaltung an den 27. Juli gehe, zumindest was das Erreichen einer persönlichen Bestzeit betrifft. Als geübter „Wie hole ich das Beste aus der Situation“-Denker lautet mein Trainingsplan deshalb so:
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX 🙂
Richtig! Ich habe keinen! Ein bissel Freestyle-Laufen mit einer Prise „schnell“ gewürzt und einem Hauch „Lang & Langsam“ abgeschmeckt wird reichen (müssen). Ich bin jedenfalls durchaus gespannt, zu welcher Wettkampfzeit mich diese Minimal-Vorbereitung befähigt. So gesehen nutze ich also die Gelegenheit, mindertrainiert meine läuferischen Fundamentalkräfte zu testen. Auch interessant! Bestimmt nicht marathongeeignet, aber mal so für 10 Kilometer sicherlich machbar.
Gut, hier die harten Fakten der abgelaufenen (haha!) Woche:
Am Montagabend schlüpfe ich in meine „PureDrift“-Minimal-Schuhe, welche heute die letztmalige Chance bekommen, mir zu beweisen, sich mit meinen Füßen zu arrangieren. Läuferisch ist ja alles toll mit diesen Trainingswerkzeugen, aber ich bekomme (am rechten Fuß) immer Blasen. Okay, ein kleiner lockerer Dauerlauf soll die Fußverträglichkeit belegen. Oder eben nicht.
Leider trifft „oder eben nicht“ zu, so dass ich meine wunderschönen neongelben Schuhchen gegen andere interessante Minimal-Treter austausche: Nike Free 3.0! Selbige fühlten sich im Moment der Anprobe zumindest ebenfalls schön direkt und ungesprengt an. Die Lauferfahrungen der nächsten Wochen werden es zeigen…
Mittwoch ist wieder mal ein schöner Paarlauf-Tag, dieses mal mit meinem Laufkumpel und „Heute-gehen-wir-es-mal-ruhig-an“-Partner Marcel. Wie immer heißt „ruhig“ bei ihm kurz vor Sauerstoffzelt bei mir. MEINE Tempoläufe mache ich mit einer gut 5-er Pace (5 Minuten pro Kilometer), bei ihm ist das ein schönes Regenerations-Tempo. Zwischendurch noch schön 3x Treppensteigen eingebaut, danach bin ich bei gut 23° ebenso gut durch…
Am Freitag übertreibe ich ein wenig. Das wird mir allerdings erst im Anschluss an den heutigen (grundsätzlich schönen) 18-Kilometer-Lauf bewusst…
Die ersten 12 Kilometer laufen sich recht angenehm. Den Teil zwischen Kilometer 12 und 16 würde ich als ausgesprochen zäh bezeichnen, da trotz toller Landschaft, interessanter tierischer Begegnungen und angenehmer Bewölkung sich das Laufen zunehmend schwierig gestaltet. Wahrscheinlich liegt das aber auch daran, dass mein letzter LaLaLa eben doch schon mehr als 8 Wochen zurückliegt!
Verantwortungsbewusst wie ich bin habe ich in Anbetracht der sommerlichen Witterung einen Trinkgürtel dabei und kippe mir auch brav im Laufe des Laufes 2x 125 ml in den Hals, aber NACH dem Lauf stänkert mein Kreislauf. Habe ich es zu gut gemeint mit den 18 Kilometern? Hmmm… Vielleicht ist ja trotz der wanderungsbedingten guten Grundlagenausdauer die Bewegung im Laufschritt noch einmal fordernder an den Energie-Haushalt. Naja, mein Körper wird sich schon daran gewöhnen (müssen ;-)).